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Gemeinde Kall

Bekenntnis zur Region

Die VR-Bank Nordeifel errichtet im Gewerbegebiet Kall ihre neue, hochwassersichere Hauptstelle für hundert Mitarbeiter.

So soll die neue Hauptstelle der VR-Bank Nordeifel in Kall aussehen.

Kall/ Kreis Euskirchen – Die VR-Bank Nordeifel errichtet im Gewerbegebiet Kall zwischen der derzeitigen provisorischen Filiale bei Möbel Brucker und Scheven ihre neue, hochwassersichere Hauptstelle für hundert Mitarbeiter.

Die durch die Flut zerstörte Geschäftsstelle im Ortskern von Kall wird nicht wieder neu errichtet, sondern einer anderen Nutzung zugeführt. „Die neue Hauptstelle in Kall ist Teil unserer strategischen Entwicklung“, sagt Mark Heiter. In der neuen Hauptstelle sollen alle Zentralabteilungen wie Firmenbank, Vermögensmanagement, Immobilienabteilung, Controlling, Kundendialogcenter etc. zusammengeführt werden. Auch der Vorstand wird dort ansässig sein.

Die historisch durch Fusionen im Abstand mehrerer Jahrzehnte bedingte Aufsplittung zentraler Abteilungen auf mehrere Standorte soll damit überwunden werden. Wichtige Aufgaben werden zentralisiert, um Leistungsangebot und Prozesse weiterzuentwickeln. 

Stark gewachsen

„Wir sind in den vergangenen beiden Jahren stark gewachsen – auch personell – und platzen mittlerweile aus allen Nähten“, erklärte VR-Bank-Vorstand Kai Zinken zur Notwendigkeit eines Neubaus. „Daher haben wir uns intensiv Gedanken gemacht und alle Standorte analysiert. Keines der großen Bestandsgebäude in Blankenheim, Kall und Schleiden wurde ursprünglich für eine Bank konzipiert. Über die Jahre wurden sie Stück für Stück erweitert, bieten aber angesichts der heutigen Anforderungen keine ausreichenden Entwicklungsmöglichkeiten mehr.“

Die Vorstandsvorsitzende Mark Heiter (l.) und Kai Zinken präsentierten die die Pläne für die neue Hauptstelle in Kall.

Mark Heiter: „Nach intensiven Prüfungen kamen wir gemeinsam mit dem Aufsichtsrat zu dem Schluss, dass nur der Neubau auf der sprichwörtlichen grünen Wiese zukunftsorientiert und sinnvoll ist.“ Erste Überlegungen seien bereits vor dem Juli 2021 angestellt worden, so der Vorstandsvorsitzende. Durch die Flutkatastrophe sei die Dringlichkeit zur Veränderung der Infrastruktur deutlich gestiegen, so Kai Zinken. „Wir haben immer gesagt, dass ein Wiederaufbau 1:1 keinen Sinn macht – für die Region nicht und auch nicht für uns.“

Heiter: „Es geht um Zukunft, es geht um Nachhaltigkeit. Und genau aus diesem Grund haben wir uns intensiv mit der Neugestaltung der Filiale in Schleiden und der Entwicklung einer neuen Hauptstelle in Kall beschäftigt.“

„So etwas entwickelt man nicht über Nacht oder am grünen Tisch. Wir haben viel Gehirnschmalz hineingesteckt und die Pläne mehrmals überarbeitet. Auch das Anforderungsprofil ist stetig gewachsen. Aber das Ergebnis spricht für sich“, so Vorstandsmitglied Kai Zinken.

Die neue Hauptstelle in Kall verfügt über rund hundert Mitarbeiterplätze, Beratungserlebnis- und Themenräume für die Kundenberatung, eine 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche erreichbare, vor Hochwasser sichere vollautomatisierte Schließfachanlage, ein Veranstaltungszentrum für bis zu hundert Besucher mit moderner Konferenztechnik, Catering und Sanitärbereich. Sie wird mit Solarmodulen, Erdwärme und anderen erneuerbaren Energiequellen nachhaltig ausgestattet.

Café-Bar und Spielecken

Außerdem sind Besprechungsräume, Servicebereich, Café-Bar, Einsatz aller neuen Medien und Kommunikationsmethoden, erlebbare Digitalisierung, Kinderspielecken, Kundendialogcenter, Servicebereich und Geldabhebe- und Einzahlungstechnik, welche GAA-Sprengungen mit allen heute zur Verfügung stehenden Mitteln verhindern sollen, vorgesehen. Der im rechten Winkel angelegte quaderförmige Bau verfügt über vier Geschosse und ist im Bedarfsfall problemlos erweiterbar, z. B. um ein Staffelgeschoss, das im Bauantrag direkt mitberücksichtigt wird.

Die Bruttofläche beträgt 4745 Quadratmeter, einschließlich 415 qm Tiefgarage, und hat 3480 qm Nutzfläche. Es sind hinreichend Parkplätze und ein Fahrradkeller für die Job-Bikes der Mitarbeitenden geplant, so Mark Heiter.

„Die Kunden sollen sich wohlfühlen. Die Beratungszimmer haben Wohnzimmercharakter“, so Vorstandsmitglied Kai Zinken: „Sie verfügen über moderne Visualisierungsmöglichkeiten und Medien.“ Für Kinder gibt es Spielecken. Auch für die eigene Arbeitgeberattraktivität soll das neue Gebäude ein Statement sein.

Geplant wurde das neue Hauptgebäude der VR-Bank-Nordeifel von dem bankenerfahrenen Dernbacher Architekten Michael Graf, der schon viele genossenschaftliche Bauprojekte umgesetzt hat. Die Kosten werden auf 17 Millionen Euro inkl. Mehrwertsteuer geschätzt. „Der vorliegende ist keineswegs der kostspieligste Entwurf“, versichert Vorstandsvorsitzender Mark Heiter. Der Neubau sei ein „unübersehbares und klares Bekenntnis der VR-Bank Nordeifel zur Region“, so der Vorstandsvorsitzende weiter: „Nicht auf Kante genäht – und auch nicht zu üppig! Pragmatisch – aber doch elegant. Es passt zu uns und der Region“ 

Das Kaller Gewerbegebiet auf der Wasserscheide zwischen Urft und Erft sei weitgehend vor Unwettern und Hochwasser geschützt, so Mark Heiter: Es gebe dort auf freier Fläche Parkraum und Erweiterungsmöglichkeiten. Konferenzen und Veranstaltungen seien angesichts der Nähe zum erweiterten Geschäftsgebiet Richtung Zülpich-Euskirchener Börde und Rheinschiene besser plan- und logistisch durchführbar.

Der Bauzeitenplan liegt noch nicht vor, der Bauantrag soll im letzten Drittel des Jahres 2023 gestellt werden. „Stand heute gehen wir davon aus, dass wir Ende 2025, vielleicht auch Anfang 2026 das neue Gebäude beziehen können. Wir alle freuen uns bereits jetzt darauf“, so die beiden Vorstände. pp/Agentur Profipress

Funktionell und schön: Michael Graf, ein bankenerfahrener Architekt aus Dernbach, hat die neue Hauptstelle der VR-Bank Nordeifel im Kaller Gewerbegebiet geplant.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Grafik: Architekturbüro Michael Graf/pp/Agentur ProfiPress
  • Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
  • Grafik: Architekturbüro Michael Graf/pp/Agentur ProfiPress