Kall-Scheven - „Wir sind an die Decke gesprungen!“ So erinnert sich der Vorsitzende des FC Scheven Karl-Josef „Kalle“ Klinkhammer an den Moment, in dem der Verein von der Leader-Förderung in Höhe von knapp 7.800 Euro erfuhr. Dabei hatte sich das Projekt „Jugend-, Dorf- und Vereinetreff“, hinter dem sich ein schmuckes Holzhaus am Rande des Schevener Fußballplatzes verbirgt, gegen nicht gerade wenig Konkurrenz durchsetzen müssen: 59 Anträge waren insgesamt eingegangen, wovon 18 sich jetzt über Mittel aus dem Regionalbudget des Leader-Programms freuen können.
„Besonders beeindruckt hat uns die Vielfältigkeit der Projekte – und das ehrenamtliche Engagement, das dahintersteht“, so Stefan Grießhaber, Vorsitzender der Leader-Region, bei der Übergabe der Förderbescheide, die er gemeinsam mit Leader-Regionalmanager Nicolas Gath und Kalls Bürgermeister Hermann-Josef Esser vornahm. Denn: Wie in jedem Jahr traf man sich wieder vor Ort bei einem der geförderten Vereine – und zwar diesmal beim FC Scheven, der die Gäste auf der Terrasse des multifunktionalen Vereinshauses begrüßte und auch bestens für das leibliche Wohl sorgte.
„Ich bin sehr stolz, dass die Wahl auch auf ein Projekt aus der Gemeinde Kall fiel“, so Bürgermeister Hermann-Josef Esser, und ergänzte: „Wenn Projekte aus den Dörfern heraus entstehen, dann greifen die Rädchen ineinander.“ Das bestätigte auch der FC-Vorsitzende Klinkhammer: „Wir haben hier alles selbst gemacht, da sind keinerlei Lohnkosten entstanden.“ Unterstützung etwa bei der Antragstellung habe der Verein immer wieder bei der Gemeindeverwaltung und beim Ortsvorsteher Hans Reiff gefunden.
Das Schevener Vereinshaus war bereits 2021 komplett in Eigenleistung und mit Förderung des Landessportbundes entstanden. Mit der Förderung aus dem Regionalbudget soll es nun weiter ausgestattet werden, um auch als Jugend- und Seniorentreff genutzt zu werden und so die Dorfgemeinschaft zu stärken. „Der FC Scheven macht seit Jahren vieles im Dorf, das über den Sport hinausgeht – und das soll auch so bleiben“, so Kalle Klinkhammer bei der Vorstellung des Projektes. Bereits seit über 25 Jahren werde die Altpapiersammlung organisiert, zudem werden Nistkästen gepflegt, die Schevener „Grünkolonne“ wird unterstützt. „Besonders am Herzen liegt uns auch die Jugend“, so Klinkhammer, und für die stehe nun endlich ein ähnlich passender Raum zur Verfügung wie er ihn in seiner Jugend mit dem Jugendraum im ehemaligen Pfarrheim habe nutzen können. Künftig soll es im neuen Dorfhaus je zwei feste Termine im Monat für die Jugend und für Senioren geben. Auch letztgenannte würden seit Jahren stets einbezogen, so Klinkhammer. So biete man etwa zum Sportfest immer einen Shuttleservice an, Kuchenreste von Veranstaltiungen würden an die Senioren im Dorf verteilt.
Zu den begünstigten Projektträgern im Kreis Euskirchen gehören neben dem FC Scheven die Dorfgemeinschaft Rodert (Dorfsaal Alte Schule), das Vereinskartell Freilingen (neues Veranstaltungszelt), die Nabear eG (Einrichtung eines Bio-Bistros), der Jugendclub Kronenburg (Dorfjugend übernimmt Tradition), die IG Schmidtheim (Erlebnispfad erneuerbare Energien), der Musikverein Harmonie Wolfert (barrierefreie Rampe zum Probenraum) und der Bienenzuchtverein Euskirchen und Umgebung (gesunde Bienen und gute Imkerausbildung). Hinzu kommen Projekte im Kreis Düren und der Städteregion Aachen. „Somit kommen die Mittel 14 der 16 Kommunen in der Leader-Region zugute“, so Stefan Grießhaber.
