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Gemeinde Kall

Lädchen ist Herzensangelegenheit

Familie Hammermüller übernimmt das Sistiger Lädchen nach Auflösung der Frischegenossenschaft eG.

Nadja Hammermüller (Foto) und ihr Mann Sandro haben das Sistiger Lädchen übernommen.

Kall-Sistig – „Das Lädchen ist mir eine Herzensangelegenheit“, sagt Sandro Hammermüller, der das kleine Geschäft an der Kaller Straße in Sistig nun gemeinsam mit seiner Frau Nadja sowie mit Hilfe der Töchter Alina und Nele betreibt. Unterstützt werden sie vom „Lädchen-Urgestein“ Kerstin Betz.

Die Auflösung der Frischegenossenschaft e.G. zum Jahresende 2023 war erst in der Generalversammlung am 15. Dezember beschlossen worden. Diese hatten den Dorfladen zehn Jahre lang betrieben – dem kleinen Geschäft drohte das Aus. 

Sandro Hammermüller, der mehrere Jahre im Vorstand der Genossenschaft aktiv war und außerdem vom Fach ist, beschloss zu übernehmen. Seine Frau und er sind Einzelhandelskauffrau bzw. -mann und betreiben das Geschäft nebenberuflich. Nadja Hammermüller, Filialleiterin im Einzelhandel, konnte allerdings Stunden reduzieren. 

Die Wände schmücken alte Dorfansichten, hier das Haus an der Kaller Straße, in dem sich heute das Lädchen befindet.

„Die vergangenen Wochen haben wir wirklich Vollgas gegeben um pünktlich neu zu eröffnen“, berichtet sie. Das Ergebnis überzeugt: Etwas heller, weitläufiger und moderner ist das schon immer charmante Lädchen geworden, auch das Sortiment wurde erweitert: „Wir haben Altbewährtes übernommen und das Biosortiment ausgeweitet“, berichtet die Chefin. Im Angebot bleibe auch das direkt aus Kreta importierte Olivenöl. Die Postfiliale ist wieder in Betrieb, hinzukommen wird noch eine Lottoannahmestelle. 

„Wir bauen nicht nur auf die Sistiger, sondern auch auf die Menschen aus benachbarten Ortschaften, die täglich durch Sistig fahren“, so Sandro Hammermüller. Eine Neuheit, verrät er, sei seiner Frau zu verdanken: Im oberen Bereich des Geschäfts gibt es nun auch eine Handarbeitsecke mit Wolle, Stricknadeln und ähnlichem. Nadja Hammermüller, die selbst passionierte Strickerin ist, weiß: „Natürlich kann man Wolle auch bestellen – aber lieber möchte man sie auch mal anfassen, bevor man sich entscheidet.“ Übrigens sind künftig auch Kund/innen eingeladen im Geschäft zu stricken, denn ebenfalls im oberen Bereich soll in Kürze eine kleine gemütliche Ecke zum Verweilen entstehen, ein Kaffeevollautomat steht dort schon bereit. „Das kann zu einem Dorftreffpunkt werden“, sind sich alle einig.

Bürgermeister Hermann-Josef Esser (v.r.) gratulierte Sandro, Nadja und Alina Hammermüller sowie Mitarbeiterin Kertsin Betz zum Einstand.

Bürgermeister Hermann-Josef Esser ließ es sich nicht nehmen, persönlich zum Einstand zu gratulieren. Er freue sich besonders, dass die Versorgungs-Infrastruktur erhalten bleibe: „Es gilt, Sistig als Unterzentrum mit Kindergarten, Grundschule, Feuerwehr, Lädchen mit Postfiliale, Metzgerei und zwei Bäckereien zu erhalten.“ Die Lage mitten im Ort sei ideal auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität. „Und“, so der Bürgermeister, „ich hatte nicht zu hoffen gewagt, dass es ein so fließender Übergang wird.“

Ähnlich sieht es auch Ortsvorsteher Karl Vermöhlen: „Ich bin Sandro Hammermüller dankbar. Es ist toll, dass er den Mut hat." Er hoffe, dass die Sistiger nun auch wirklich vor Ort einkaufen, und so dazu beitragen, dass das Lädchen und die Postfiliale im Ort erhalten bleiben.

Mit gutem Beispiel voran geht der Ur-Sistiger Schmiedemeister Stefan Pütz: „Ich kaufe regelmäßig hier ein. Gottseidank geht es weiter mit dem Lädchen.“

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Bildnachweise

  • Alice Gempfer / Gemeinde Kall
  • Alice Gempfer / Gemeinde Kall
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