Seit Ende der 80er Jahre betreut Rudi Diefenbach ehrenamtlich den Schulgarten der Astrid-Lindgren-Schule, in dem mittlerweile auch Krekeler Kitakinder mithelfen.
„Rudiii, Rudiii!!!“, schallte es vielfach über die Wiesen an einem idyllischen, versteckten Plätzchen im Kaller Gemeindegebiet. Eine Gruppe kleiner Kinder läuft dem Mann entgegen, der gerade an einem bestens gepflegten Nutzgarten mitten in der Natur ankommt. Es handelt sich um Rudi Diefenbach. Die Kinder hatten den 70-Jährigen schon freudig erwartet, um mit ihm im Garten zu arbeiten. Gekommen sind sie mit Einrichtungsleiterin Denise Harnisch aus dem Krekeler Kindergarten „Rabennest“ und finden: „Es macht Spaß hier, der Rudi ist lustig!“ Mit dabei ist auch Harnischs Kollegin Silvia Schmidt, die zur „Genussbotschafterin“ fortgebildet ist und in der Kita entsprechende Projekte anbietet.
Ähnlich geht es auch der Gruppe Jugendlicher, die jede Woche aus der Astrid-Lindgren-Schule kommen, um gemeinsam mit Rudi Diefenbach den Garten zu bestellen. Die 14-jährige Luisa findet es „einfach cool hier“ und Wilhelm (16) sagt: „Ich finde es gut, dass wir hier so viel lernen, außerdem bin ich gerne draußen.“ Er hat schon seinem Opa immer im Garten geholfen.
„Säen, pflegen, ernten und auch essen – wir möchten den Schülerinnen und Schülern den ganzen Kreislauf näherbringen“, sagt Wolfgang Schmitz, Leiter der Astrid-Lindgren-Schule. Die Ernteerträge, berichtet er, würden unter anderem in der „Koch-AG“ der Schule verarbeitet. Auch beim jährlichen Reibekuchenfest der Schule, zu dem Freunde und Förderer eingeladen werden, kommen die selbst geernteten Kartoffeln zum Einsatz. Grundsätzlich, berichtet Schulleiter Schmitz, können Kinder und Jugendliche aller Klassen dabei sein.
„Kartoffeln, Zucchini, Blumenkohl, Kohlrabi, Erbsen Bohnen und vieles mehr“ nennt Rudi Diefenbach nur einiges an Gemüse, das im Schulgarten angebaut wird. Vorgezogen werden die Pflanzen zu Hause im Gewächshaus – von seiner Frau Beate.
Alle verbindet die Freude an der Gartenarbeit – und ganz offensichtlich auch, wie sehr sie es genießen, Zeit mit Rudi Diefenbach zu verbringen. Er betreut den Schulgarten seit rund 30 Jahren ehrenamtlich. „Ich hatte die Idee und fragte damals bei der Gemeinde Kall nach einem Grundstück, auf dem wir sie realisieren können“, berichtet Diefenbach, der nebenbei auch eine Landwirtschaft betreibt. Das war im Jahr 1996, er war Lehrer an der Schule am Hermann-Josef-Haus. Als er beruflich an die Astrid-Lindgren-Schule in Schleiden wechselte, nahm er das Gartenprojekt mit. Rudi Diefenbach sagt: „Für mich ist es schön zu sehen, dass es den Kindern viel Spaß macht.“
„Es ist toll, was Sie hier mit den Kindern und Jugendlichen machen“, kommentiert Bürgermeister Hermann-Josef Esser. Er bedankt sich für das jahrzehntelange Engagement Diefenbachs „an diesem wunderbaren Ort“. Auch heute noch unterstützt die Gemeinde das Projekt, so hatte jüngst der Bauhof ein Spielgerät repariert, in Kürze soll das Tor zum Garten generalüberholt werden. Den Zaun um das Gelände und eine Schutzhütte hatte der Lions Club Euskirchen-Nordeifel gesponsert, wie Wolfgang Schmitz berichtet.
Und dann genug geredet: Rudi Diefenbach schnappt sich eine Kiste mit Blumen und schart die Kinder und Jugendlichen um sich - dann geht`s ab ins Beet…