Kall/ Sötenich – „Darf ich?“, fragt Doris Hensch und richtet Prinz Maximilian die Kappe. Dabei strahlt nicht nur der stolze Prinz, sondern auch die närrische Majestätenkappe. Kein Wunder, hatte doch die Karnevalsgesellschaft (KG) Suetenichcher Schlipse sich in ihrem Jubiläumsjahr (vier mal elf Jahre) eine ganz besondere Überraschung einfallen lassen: „Wir treffen das Dreigestirn der Nikolausschule ja immer beim Rathaussturm“, berichtet der KG-Geschäftsführer Tobias Geschwind, „da haben wir uns schon länger gedacht, wir müssten ihnen mal helfen, die Ornate aufzupolieren.“
Gesagt, getan, und so geben Prinz Maximilian Fünfzig (19), Jungfrau Ann-Kathrin Kesting (17), Bauer Yannick Herzet (19) und ihr Herold Andrew Bröder (16) in dieser Session ein besonders prunkvolles Bild ab. Zur Übergabe war Tobias Geschwind zusammen mit dem KG-Präsidenten Erik Hensch sowie Doris Hensch als Zeugwartin und Prinzenführerin in die Nikolausschule gekommen, begleitet wurden sie vom Sötenicher Ortsvorsteher Thomas Müller.
„Man kann sich gar nicht mehr vorstellen, wie die Kappe vorher aussah“, freute sich Schulleiterin Kathrin Kuhl. Eine traurige Feder habe die Kappe geschmückt, und die war auch schon etwas mitgenommen. Von der KG habe man nun gelernt, dass die Federn nach jedem Auftritt abgenommen werden. Eine besondere Vorrichtung zur Fixierung an der Kappe hatte Doris Hensch eingenäht. „Wir hatten immer versucht, die Federn mit Tesa und Sicherheitsnadeln zu befestigen“, verriet Kathrin Kuhl schmunzelnd, „zum Glück haben wir jetzt fachliche Unterstützung.“
Dafür, dass die schmucken Federn auch gut erhalten bleiben, hat Erik Hensch gesorgt: Er überreichte den Tollitäten ein selbst gefertigtes Federrohr zur Aufbewahrung. Außerdem wurde die Kappe gereinigt, Glöckchen und Bommel wurden erneuert.
Außerdem konnte der Prinz sich über eine neue Pumphose freuen, für den Bauern gab es einen Gürtel und ein Upgrade für das Schako (den Federhut des Bauern). Das Kleid der Prinzessin wurde angepasst, nach der Session soll noch ein zweiter Reißverschluss eingenäht werden, damit es von Jungfrauen ganz unterschiedlicher Statur getragen werden kann.
Denn: „Wir stehen euch auch nach der Session weiter zur Seite“, verspricht Erik Hensch. Dass das ernst gemeint ist, zeigt eine weitere Aktion der „Schlipse“: Die Sötenicher haben einen Flyer entworfen, mit dem über den Verteiler des BDK (Bund Deutscher Karneval) um Kostümspenden für das Dreigestirn der Nikolausschule aufgerufen wird. Die Ornate seien nämlich ganz schön teuer, berichten die KG-Vertreter.
Abschließend gab es noch für jeden einen „Jubiläums Pin“. Somit standen der schuleigenen Karnevalsfeier und dem Rathaussturm nichts mehr im Wege, würdevoll und mit viel Freude vertraten die Tollitäten ihre Schule. Bleibt nur noch ein Wunsch offen, wie Jungfrau Ann-Kathrin verrät: „Es wäre cool, auch einmal als Dreigestirn Karnevalszug mitzugehen.“ Sie selbst war in diesem Jahr mit der Gruppe der Lebenshilfe im Kaller Zug dabei.